Hinterhofprügeleien

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Was sieht man, wenn man in einen deutschen Garten blickt? Im aufregendsten Fall eine Amsel, die einen Regenwurm verspeist. Hier hat Kenia deutlich mehr zu bieten. Vorhang auf für ein kleines Drama direkt bei uns hinter dem Haus. In den Hauptrollen ein Adler, ein Bussard, ein Ibis und ein unfreiwilliger Vierter.

Stellen wir zunächst einmal die Hauptperson vor: den Seeadler. Er hat sich auf der kleinen Insel in dem kleinen See hinter unserem Haus niedergelassen. Zunächst passiert nicht viel. Er sitzt halt auf seinem Ast und pausiert.

Doch schon erscheint Akteur Nummer 2, ein Bussard, dem irgendetwas, im Zweifelsfall der Schnabel des Adlers, nicht zu passen scheint. Angriff!

Der Adler sitzt aber zu gemütlich und will nicht weichen. Also nochmal, diesmal im Sturzflug.

Nun sehen wir auch, worum es hier wahrscheinlich geht. Der Seeadler hat einen Fisch gefangen, den er in der rechten Klaue hält. Den gönnen wir ihm natürlich nicht.

Deshalb kommt nun ein weiterer Vogel zu Hilfe, der Ibis. Der glänzt normalerweise weder durch großen Mut noch durch Flugkunst. Aber er probiert’s dennoch mal.

Nun wird es dem Adler offenbar zu dumm, er fliegt davon. Ob er den Fisch noch hat oder nicht, ist leider nicht zu erkennen. Er war auch später nicht für ein Interview verfügbar.

Ende der Geschichte. Und die Moral? Natürlich finden wir es einerseits gut, dass sich zwei Kleinere gegen einen Großen durchsetzen können. Andererseits lagen niedere Beweggründe vor. Also wieder einmal “Erst das Fressen und dann die …”?

PS: Falls es sich hier nicht um Adler, Bussard und Ibis handeln sollte, sondern vielleicht doch nur um Unterarten des gemeinen Haushuhns, bitte ich um Nachricht von fachkundiger, ornithologischer Seite.