Buttermangel – Ein globales Problem

Die Retterin

Die Retterin

Spätestens seit dem Butter-Blog von Michael („Desperately seeking Butter“, 04. Mai) dürfte es allgemein bekannt sein, dass es in Nairobi einen Buttermangel gibt. Nach dem Michael mir bei einem Brunch feierlich die ersehnte Butter übergeben hatte, war mir klar: Ich muss dieser Sache auf den Grund gehen und sie für alle Zeiten lösen. Immerhin liebt D. Butter über alles. Es gibt kaum etwas, das sie nicht mit Butter veredelt. Es fehlt nur noch, dass sie ihre täglichen Schokoladenrationen auch noch mit Butter beschmiert…

Also mache ich mich in meiner Funktion als FL auf dem Weg, dieser Fragestellung auf den Grund zu gehen, um das Leben von D. zu verschönern. Dazu bot sich meine bevorstehende Reise nach Deutschland an. Ich war mir sicher, dass ich in meinem gelobten Land, ein Land in dem es einem an nichts mangelt, soviel Butter finde, dass ich sogar darin baden kann (nun für ein Champagner-Bad reicht leider mein mickriges Taschengeld nicht aus! Wäre euch daher dankbar, wenn ihr mal bei D. ein gutes Wort für eine Erhöhung einlegen könntet. Vielleicht könnt ihr als Referenz die 5%-Erhöhung des Gehaltes der Bundeskanzlerin und der Bundesminister nehmen?).

In den Supermärkten der vereinten Republik angekommen, bot sich mir ein Bild der Verwüstung!!! Für eine Sekunde dachte ich noch in Nairobi zu sein!

Wo ist die ganze Butter?!

Wo ist die ganze Butter?!

Herrscht etwa auch hier ein Engpass?! Sofort ging ich zu einer der Verkäuferinnen die gelangweilt herumstand und fragte sie wo die Butter geblieben ist. Leicht gereizt, als ob sie die Frage schon 1000 und einmal gehört hätte, sagte sie mir „Die nächste Lieferung kommt die Tage.“ „Hat es etwas mit der Occupy Bewegung zu tun? Immerhin blockieren sie ja zur Zeit alles!“ sagte ich. Sie schaute mich mit leeren Augen an, schüttelte voller Unverständnis den Kopf und zog von dannen.

Nun dachte ich mir, das ist ja nur ein Geschäft. Ich versuche es mal beim Nächsten. Auch dort fand ich ein ähnliches Bild vor. Nur viel schlimmer: Die Butter war weggesperrt! Mit Schloss, Riegel, Geheimzahl und jeder Menge Pipapo.

Verschlossen und verriegelt....

Verschlossen und verriegelt….

Nach langer Sucherei fand ich endlich einen Verkäufer. „Können Sie mir bitte den Schrank mit der Butter aufschließen? Ich möchte Butter kaufen.“ „Haben Sie ihren Ausweis dabei?“ „Ausweis?! Wozu das den?“ „Nun, ich möchte sicherstellen, dass Sie nicht in einer anderen Filiale schon Butter gekauft haben!“. Ich kam mir vor wie in einem Louis- Vuitton-Geschäft, wo man das Gleiche mit Asiaten macht. Ähnliches passierte mir in anderen Geschäften.

Was sollte ich nun machen? Ich hatte D. zwei Kilo Spargel gekauft (für den unglaublichen Preis von 20 Euro! Laut der Verkäuferin in der Kleinmarkthalle: „Aller, aller beste Qualität! Was Besseres finden Sie in ganz Frankfurt nicht.“) und wollte ihr das mit einer Butter-, Salz-, Zucker-Mischung im Backofen vorbereiten (ein tolles Rezept, dass ich von einer Freundin gelernt hatte. Solltet ihr unbedingt probieren).

Ich gab nicht auf und versuchte mein Glück am Frankfurter und Dubaier Flughafen. Gar nichts. In 5 Terminals war kein Stück Butter zu finden. Die Erlösung kam in dem Flieger, auf der Strecke Dubai-Nairobi.

Hoch lebe E....s!

Hoch lebe E….s!

Nichts weltbewegendes, aber ein Hoffnungsschimmer. Für zwei bis drei Spargelchen wird es sicherlich reichen, dachte ich mir.

Zurück in Nairobi konnte D. ihr Glück nicht fassen. Wir packten den Spargel aus und ließen uns nicht von den Engpässen diese Welt stören!

„Aller, aller beste Qualität! Was Besseres finden Sie in ganz Frankfurt nicht.“

Aller, aller beste Qualität! Was Besseres finden Sie in ganz Frankfurt nicht.

So glücklich hatte ich sie lange nicht mehr erlebt. Sie hat die ganze Woche von nichts anderem gesprochen….